Atomstreit - Der Standard
sind ja "nette" Aussichten!
interessant, dass bei keinem der drei Szenarien zivile Opfer als Nachteil genannt wird...:
Drei Szenarien für eine militärische Lösung des Atomstreits
Frankfurt - Für eine "militärische Lösung" des Atomstreits mit dem Iran hat die amerikanische Zeitschrift "The Atlantic Monthly" laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) vom heutigen Mittwoch auf der Basis von Expertenerkenntnissen drei Szenarien durchgespielt:
Die erste Option wäre ein Schlag gegen militärische Ziele im Iran, etwa gegen die Revolutionsgarden (Pasdaran). Das ließe sich als begrenzte Bestrafung und Warnung darstellen, um ein Einlenken Teherans zu erreichen. Militärisch wäre eine solche Operation relativ leicht, da nur amerikanische Luftschläge mit Bombern und Marschflugkörpern notwendig wären, die im Schutz der Dunkelheit stattfinden könnten. Die Gefahr bestünde darin, dass der Iran mit Raketenangriffen auf Israel antwortet. Dabei könnten strahlende, biologische oder chemische Sprengköpfe zum Einsatz kommen. Außerdem dürfte der Iran wahrscheinlich die Schiiten im Irak zu Gewalttaten gegen die Besatzungstruppen sowie gegen die irakische Regierung mobilisieren. Auch steht zu befürchten, dass Teheran versucht, den Ölpreis nach oben zu treiben und Anschläge in Israel oder der westlichen Welt zu unterstützen.
Die zweite Option wären Präventivschläge zur Zerstörung der iranischen Atomanlagen. Sie würden etwa fünf Tage dauern und 90 Tage zur Vorbereitung erforderlich machen. Die bekannten nuklearen, biologischen und chemischen Produktionsstätten im Iran ergeben insgesamt etwa 125 Ziele, die iranische Luftabwehr und die Befehlszentren des Landes umfassen weitere 175 Ziele. Etwa 20 Ziele sollen tief unter der Erde liegen. Der Nachteil dieser Option wäre die Gefahr eines iranischen Gegenschlags gegen Israel, sowie die Verwundbarkeit der Amerikaner im Irak. Der Iran würde sich für den Fall eines Angriffs auf eine seiner Atomanlagen nicht mehr an seine nuklearen Verpflichtungen gebunden fühlen, erklärte am Dienstag Verteidigungsminister Ali Shamkhani. Teheran sei zu einer "regionalen Abschreckung" fähig. Die Shahab-3-Raketen könnten nun Ziele in bis zu 2000 Kilometern Entfernung erreichen, sagte ein Führer der Revolutionsgarden, General Ahmad Vahid.
Israel hatte wiederholt angedeutet, dass es einen Militärschlag führen könnte, um den Iran an der Entwicklung einer Atombombe zu hindern. Die Israelis sollen nach Medienberichten über detaillierte Pläne zur Zerstörung iranischer Atomanlagen verfügen. Mit einem spektakulären Lufteinsatz hatte Israel 1981 den mit französischer Hilfe errichteten irakischen Atomreaktor "Osirak" zerstört. Die iranischen Revolutionswächter hatten mehrmals gedroht, Israel würde "von der Weltkarte verschwinden", sollte es versuchen, die iranischen Atomanlagen anzugreifen. Falls es zu einem solchen Angriff kommen sollte, wäre die iranische Reaktion solcherart, dass Israel zu existieren aufhören würde.
Die dritte Option wäre der erzwungene Regimewechsel nach dem Vorbild der Entmachtung von Saddam Hussein im Irak. Je nach Stärke der eingesetzten Truppen wäre eine Vorbereitung von bis zu sechs Monaten nötig. Die Hauptstoßrichtung wäre vermutlich von Süden vom Irak aus, wo bereits amerikanische Verbände stationiert sind. Hinzu kämen Luftschläge sowie Einsätze von Spezialkräften, die von Afghanistan und Aserbaidschan aus operieren könnten. Diese Option dürfte nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern die Amerikaner wieder vor das Problem stellen, Verbündete gegen einen international unpopulären Krieg zu gewinnen und eine (vermutlich schwierige) Besatzung in einem weiteren islamischen Land einzurichten. (APA)
interessant, dass bei keinem der drei Szenarien zivile Opfer als Nachteil genannt wird...:
Drei Szenarien für eine militärische Lösung des Atomstreits
Frankfurt - Für eine "militärische Lösung" des Atomstreits mit dem Iran hat die amerikanische Zeitschrift "The Atlantic Monthly" laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) vom heutigen Mittwoch auf der Basis von Expertenerkenntnissen drei Szenarien durchgespielt:
Die erste Option wäre ein Schlag gegen militärische Ziele im Iran, etwa gegen die Revolutionsgarden (Pasdaran). Das ließe sich als begrenzte Bestrafung und Warnung darstellen, um ein Einlenken Teherans zu erreichen. Militärisch wäre eine solche Operation relativ leicht, da nur amerikanische Luftschläge mit Bombern und Marschflugkörpern notwendig wären, die im Schutz der Dunkelheit stattfinden könnten. Die Gefahr bestünde darin, dass der Iran mit Raketenangriffen auf Israel antwortet. Dabei könnten strahlende, biologische oder chemische Sprengköpfe zum Einsatz kommen. Außerdem dürfte der Iran wahrscheinlich die Schiiten im Irak zu Gewalttaten gegen die Besatzungstruppen sowie gegen die irakische Regierung mobilisieren. Auch steht zu befürchten, dass Teheran versucht, den Ölpreis nach oben zu treiben und Anschläge in Israel oder der westlichen Welt zu unterstützen.
Die zweite Option wären Präventivschläge zur Zerstörung der iranischen Atomanlagen. Sie würden etwa fünf Tage dauern und 90 Tage zur Vorbereitung erforderlich machen. Die bekannten nuklearen, biologischen und chemischen Produktionsstätten im Iran ergeben insgesamt etwa 125 Ziele, die iranische Luftabwehr und die Befehlszentren des Landes umfassen weitere 175 Ziele. Etwa 20 Ziele sollen tief unter der Erde liegen. Der Nachteil dieser Option wäre die Gefahr eines iranischen Gegenschlags gegen Israel, sowie die Verwundbarkeit der Amerikaner im Irak. Der Iran würde sich für den Fall eines Angriffs auf eine seiner Atomanlagen nicht mehr an seine nuklearen Verpflichtungen gebunden fühlen, erklärte am Dienstag Verteidigungsminister Ali Shamkhani. Teheran sei zu einer "regionalen Abschreckung" fähig. Die Shahab-3-Raketen könnten nun Ziele in bis zu 2000 Kilometern Entfernung erreichen, sagte ein Führer der Revolutionsgarden, General Ahmad Vahid.
Israel hatte wiederholt angedeutet, dass es einen Militärschlag führen könnte, um den Iran an der Entwicklung einer Atombombe zu hindern. Die Israelis sollen nach Medienberichten über detaillierte Pläne zur Zerstörung iranischer Atomanlagen verfügen. Mit einem spektakulären Lufteinsatz hatte Israel 1981 den mit französischer Hilfe errichteten irakischen Atomreaktor "Osirak" zerstört. Die iranischen Revolutionswächter hatten mehrmals gedroht, Israel würde "von der Weltkarte verschwinden", sollte es versuchen, die iranischen Atomanlagen anzugreifen. Falls es zu einem solchen Angriff kommen sollte, wäre die iranische Reaktion solcherart, dass Israel zu existieren aufhören würde.
Die dritte Option wäre der erzwungene Regimewechsel nach dem Vorbild der Entmachtung von Saddam Hussein im Irak. Je nach Stärke der eingesetzten Truppen wäre eine Vorbereitung von bis zu sechs Monaten nötig. Die Hauptstoßrichtung wäre vermutlich von Süden vom Irak aus, wo bereits amerikanische Verbände stationiert sind. Hinzu kämen Luftschläge sowie Einsätze von Spezialkräften, die von Afghanistan und Aserbaidschan aus operieren könnten. Diese Option dürfte nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern die Amerikaner wieder vor das Problem stellen, Verbündete gegen einen international unpopulären Krieg zu gewinnen und eine (vermutlich schwierige) Besatzung in einem weiteren islamischen Land einzurichten. (APA)
Haleh - 2005/08/10 15:06
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