Wien: Barfuß Nackt Herz in der Hand
Ein Monolog des Gastarbeiters Ali - von Ali Jalaly; österreichische Erstaufführung
WANN/ WO: Freitag, 8. & Samstag, 9. September 2006
7*Stern Café, Siebensterngasse 31, 1070 Wien
Und dann ich gehe nach Hause.
Nicht mein Haus.
Mein Haus weg, spazieren gehen.
Weg.
Inszenierung: Peter Langebner
Es spielt: Robert Kahr
Bühne: Kahr / Langebner
Hauptakteur ist Ali Delir. Sein Haus wurde von rechtsradikalen Jugendlichen in Brand gesetzt. Seine Frau und sein Sohn Bülent sind gestorben. Von Bülent hat Ali nur noch seine Asche, die er in einem Taschentuch aufbewahrt. Ali erzählt von damals. Er klagt nicht an, er weint, tobt, lacht, ein Mensch voller Lebensfreude und Freundlichkeit und zutiefst verletzt.
Der Autor Ali Jalaly stammt aus Teheran und lebt in Köln. Er verarbeitet mit diesem Monolog eines türkischen Familienvaters den Brandanschlag von Solingen 1993, der gegen die Behausungen von Migranten gerichtet war. Die Stärke dieses Stücks liegt darin, dass sich die Auseinandersetzung nicht auf eine bloße Sozialkritik beschränkt. Ali Jalaly geht tiefer und sein Stück weist über die Zeitaktualität hinaus. Die Attentäter sind Bestandteil einer gefühlsarmen Gesellschaft. Das Theaterstück thematisiert das gewaltsame Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen, die so unversöhnlich sein wollen und so versöhnlich sein könnten.
Die Produktion "Barfuss Nackt Herz in der Hand" wurde auch als Klassenzimmertheater für Jugendliche ab 14 Jahren konzipiert.
Kartenvorbestellung unter 0650-6338302
Quelle:
http://volksgruppen.orf.at/veranstaltungen/stories/52898/
snail_in_motion - 2006/08/21 13:19
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