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Kino - Made in Iran
arte, Mittwoch, 11.02., Magazin/Musik/Konzerte
10:15 - 11:55 Uhr (VPS 10:15)
Der Dokumentarfilm behandelt die zeitgenössische Geschichte des Iran anhand des einheimischen Filmschaffens. Eine Kinogeschichte, die trotz Zensur und Restriktionen ein Spiegel der iranischen Gesellschaft ist. Eine Filmgeschichte geprägt durch die Zeit des Schahs, die Iranische Revolution von 1979, den Krieg mit dem Irak, die aber auch immer den Alltag und die sozialen Probleme der Menschen zum Thema hat.
Neben zahlreichen Ausschnitten aus sehr unterschiedlichen und zum Teil sehr überraschenden - im Westen noch nie gezeigten Werken des iranischen Kinos - vom Musicalfilm über Krimis hin zu James Bond-Parodien, zeigt sie Gespräche mit bedeutenden iranischen Regisseuren wie Mahsen Makhmalbaf, Dariush Mehrjui, Nosratollah Karimi, Jafar Panahi oder Amir Naderi sowie Archivmaterial aus Spiel- und Fernsehfilmen über die wichtigsten historischen Ereignisse des Landes.
Zu Wort kommen aber auch iranische Filmhistoriker und Filmkritiker sowie Politiker, die der Kulturpolitik des Iran ihren Stempel aufgedrückt haben. 'Made in Iran' ist eine Entdeckungsreise und Innenansicht einer Kinolandschaft.
Mit offenen Karten
arte, Mittwoch, 11.02., Magazin/Gesellschaft/Politik
12:30 - 12:45 Uhr (VPS 12:30)
Im Iran wird 2009 ein neuer Präsident gewählt, im Weißen Haus regiert ab Januar ein Demokrat. Wie steht es um die geopolitische Situation im Iran? Steckbrief eines Landes, das im Mittleren Osten eine Schlüsselposition innehat.
Die Königsmoschee von Isfahan
arte, Mittwoch, 11.02., Magazin/Reisen
13:00 - 13:25 Uhr (VPS 13:00)
Als Isfahan 1598 zur neuen Hauptstadt Persiens wurde, baute man im Iran bereits seit über 900 Jahren Moscheen - die Araber hatten 637 in der Schlacht bei Nehawend die persische Armee vernichtend geschlagen. Der Islam hatte sich schnell durchgesetzt, aber es war noch nicht erkennbar, welcher architektonische Stil sich beim Bau von Moscheen behaupten würde.
Die Königsmoschee ist ein gigantischer Bau mit vier Minaretten, in deren Mitte sich ein weiter Innenhof mitsamt Becken erstreckt. Die vier monumentalen Iwane stehen für die vier Flüsse des Paradieses. In zwei Höfen sind die Koranschulen untergebracht, weitere Räume stehen für religiöse Waschungen zur Verfügung und als Sternwarte dient ein Turm.
Der Gebäudekomplex ist nach Mekka gerichtet. Die Himmelsrichtung wird durch eine Wand angezeigt, in die der sogenannte Mirhab, die Gebetsnische, eingelassen ist. Der reich mit bunten Mosaiken und Kalligraphien geschmückte Bau verkörpert den Paradiesgarten und das Wort Gottes.
Die beiden unter König Abbas gebauten Moscheen veranschaulichen die Komplexität dieser religiösen Bauwerke. Sie sind gleichzeitig Gebetsstätten, Gärten inmitten der Wüste und eine architektonische Umsetzung von Glaubenstexten. Die Moscheen verkörpern die Fülle islamischer Lebenskunst, demonstrieren die Macht des Königs und verewigen das Talent von Hunderten von Handwerkern und Künstlern.
Das iranische Fernsehen
arte, Mittwoch, 11.02., Magazin/Infomagazin
18:30 - 19:00 Uhr (VPS 18:30)
Die Iraner haben zwei Fernsehprogrammangebote, das staatliche und das Satellitenfernsehen. Das staatliche Fernsehen 'Voice and Vision of Islamic Republic' hat, wie sein Name sagt, den Auftrag, das Wort der Mullahs zu verbreiten, die den Sender leiten. 'Stimme und Bild' verfügt über sechs Sender und bietet ein recht abwechslungsreiches Programm an, das vom Rezitationswettbewerb zur Primetime bis zu Serien wie 'Khom' reicht, eine Art Doku-Soap, die die tragikomischen Abenteuer der Pilger auf dem Weg zur Heiligen Stadt in Szene setzen.
Das staatliche Fernsehen bringt neben Serien, Magazinen und Nachrichtensendungen unter anderem Moralunterweisung und Einführung in Blumendekoration - alles ebenso nüchtern wie professionell inszeniert. Das steht allerdings im Gegensatz zu den Angeboten der anderen Programme, die vom Ausland her ausgestrahlt und von Millionen Iranern über Parabolantenne empfangen und allzu gern gesehen werden. Offiziell sind diese Programme untersagt, weshalb die Antennen unter einem - in Anlehnung an die Schleier der Frauen Tschador genannten - Gewebe verborgen werden.
Dutzende von Sendern, die Mehrzahl in den USA niedergelassen, bieten alle möglichen Programme an, die oft genau das senden, was die geistlichen Behörden untersagen: interaktive Talkshows, Unterhaltungssendungen, politische Foren, westliche Spielfilme, Musik-Clips, Pornofilme und vieles andere mehr. 'Zapping International' reist in den Iran und blickt dabei in eine wenig bekannte audiovisuelle Landschaft.
Die unglaubliche Geschichte des MOMA aus Teheran
arte, Mittwoch, 11.02., Magazin/Kultursendungen
19:00 - 19:45 Uhr (VPS 19:00)
Firouz Shahbazi, der Wachmann im Museum
In Teheran befindet sich die bedeutendste Sammlung westlicher Kunst in Asien. Die Sammlung wurde in den letzten Jahren des Schahregimes angelegt. Damals wurde das Land infolge des Erdölbooms der 70er Jahre mit Geld geradezu überschwemmt, und Kaiserin Farah Diba, die Gemahlin des letzten Schahs Mohammad Reza Pahlavi, erfüllte sich einen Traum. Sie beauftragte ihren Cousin, den Architekten Kamran Diba, mit dem Entwurf eines Museums für moderne und zeitgenössische Kunst in Teheran und ließ es mit bedeutenden Werken aus dem Iran und dem Ausland bestücken. Dahinter stand der Wunsch, die iranische Hauptstadt zu einem der führenden Kunstzentren der Welt zu machen.
Als der politische Aufruhr im Land wuchs und sich die Islamische Revolution abzeichnete, geriet die neue Sammlung als Symbol der westlichen Unterstützung für das Schahregime in Verruf. Angesichts der zunehmenden Straßenproteste beschlossen die Mitarbeiter des Museums, die westliche Sammlung vorübergehend im Kellergeschoss unterzubringen. Eine Zeitlang waren Teile der Sammlung noch zu sehen.
In den 90er Jahren wurden viele Werke an westliche Museen verliehen. Und über die Ausstellung im Jahr 2005 - am Vorabend der Wahl von Ahmadinedschad - wurde auf der ganzen Welt berichtet. Aus ganz Teheran strömten die Menschen herbei. Museumsdirektor Alireza Samiazar sah seine Aufgabe darin, diese Gemälde der ganzen Welt zu zeigen und einen Ausstellungskatalog zu veröffentlichen, damit jeder wusste, was sich im Keller des Museums befand. Das Museum, in dem sich die größte Sammlung moderner westlicher Kunst außerhalb der westlichen Welt befindet, wurde zu einem Ort des Gedenkens an die Märtyrer der Islamischen Revolution und des Iran-Irak-Krieges. Als Instrument der revolutionären Propaganda förderte es von 1978 bis in die Mitte der 90er Jahre die Künstler der Revolution.
Iran, der Wille zur Großmacht
arte, Mittwoch, 11.02., Dokumentation
21:00 - 22:35 Uhr (VPS 21:00)
Der Iran ist ein Land zwischen den Welten, eine geteilte Nation, die sich nach einem Jahrhundert politischer Erschütterungen aufschwingt, um der Welt - wie die Atomkrise zeigt - ihren Machtanspruch zu demonstrieren. Erstmals gibt der Dokumentarfilm Einblick in hundert Jahre iranischer Geschichte und legt die Wurzeln der Konfrontation des Irans mit den Mächten des Westens frei.
Die spannende Zeitreise von 1908 bis 2008 führt von den ersten Erdölfunden bis zur Atomkrise. Sie porträtiert anhand von Archivmaterial und historischen Dokumenten ein Volk und ein Land und lässt dessen Geschichte lebendig werden. Neben Zeitzeugen wie dem ehemaligen iranischen Staatspräsidenten Haschemi Rafsandschani, dem ehemaligen Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, und dem ehemaligen französischen Außenminister Hubert Védrine, kommen auch Stimmen aus der iranische Bevölkerung zu Wort, um vergangene und aktuelle Entwicklungen zu kommentieren.
Der Kreis
arte, Mittwoch, 11.02., Spielfilm/Thriller
23:20 - 00:45 Uhr (VPS 23:20)
'Ein Mädchen? Beim Ultraschall hieß es doch, es sei ein Junge', sagt die zutiefst enttäuschte Großmutter, als sie im Wartesaal eines Krankenhauses erfährt, dass ihre Tochter nicht den ersehnten 'Stammhalter' entbunden hat. Eine Verwandte soll die schlechte Nachricht überbringen.
Vor dem Krankenhaus kreuzt sich ihr Weg mit dem dreier Frauen, die ihren Hafturlaub zur Flucht nutzen wollen. Ein schwieriges und gefährliches Unterfangen, denn Frauen sind im Iran in ihrer Selbstständigkeit stark eingeschränkt und in der Öffentlichkeit haben sie fast gar keine Rechte. So endet ihr Irrweg durch Teheran für eine der Drei mit der Verhaftung, als sie versucht, Geld zum Telefonieren zu erbetteln. Zurück bleiben Arezou und die junge Nargess, die zurück aufs Land will. Die noch unerfahrene Nargess versteht noch nicht, dass ihre ältere Freundin Arezou sich prostituiert, um das Geld für ein Busticket aufzutreiben.
Die nächste Episode kreist um Nargess' einstige Zellengenossin Pari, die von den Brüdern mit Schimpf und Schande aus dem Haus gejagt wird, weil sie unehelich schwanger ist. Ihre einzige Rettung wäre die Krankenschwester und ehemalige Gefängnisinsassin Elham: Sie hat einen Arzt geheiratet, verhilft der Schwangeren aber nicht zur Abtreibung - aus Angst, ihr Mann könne so von ihrem Gefängnisaufenthalt erfahren. Auf ihrer Odyssee trifft Pari die unverheiratete Nayer, die ihre kleine Tochter im Stich lässt, in der Hoffnung, dass es ihr in einer Pflegefamilie besser ergeht. Nach eindringlicher Aufforderung steigt Nayer daraufhin in den Wagen eines Freiers, der sich prompt als Zivilpolizist bei der Fahndung nach Prostituierten entpuppt. Doch Nayer gelingt die Flucht - im Gegensatz zu ihrer Leidensgenossin Mojgan, die ins Gefängnis geworfen wird.