Literatur: PIRZAD, ZOYA - Die Lichter lösche ich

Inhalt:
Wer hatte denn bis heute etwas nur für mich getan? Was habe ich mit meinen 38 Jahren ausschließlich für mich getan? « fragt sich Clarisse in einem der kostbaren Augenblicke, die sie für sich allein hat. Seit 17 Jahren lebt die Teheranerin in Abadan in der Nähe des Persischen Golfs. Ihr Mann, dessen Herz links schlägt, ist Erdölingenieur. Die Familie, Kinder und Haushalt ›fressen sie auf‹. Da bleibt keine Zeit für eigene Wünsche, für Gedanken an Liebe. Das ändert sich, als im Haus gegenüber Emil Simonian, verwitwet, mit Mutter und Töchterchen einzieht. Ein Mann, scheint es, der zuhört, der hilft, der die Poesie liebt wie sie. Bald setzt ein reger, wenn auch nicht störungsfreier Austausch zwischen den beiden Familien ein, Clarisse und Emil kommen sich näher. Aber bevor sie sich irgendwelche Hoffnungen machen kann, hat Emil sich in eine Jüngere verliebt und Clarisse zur ›guten Kameradin‹ erklärt. Nicht zum ersten Mal zieht Emils Mutter die Notbremse. Clarisse erzählt ihre Geschichte ansteckend lebendig, als Komödie! Eine Komödie allerdings, die es in sich hat. Mitten in all dem Kinderlärm und Stimmengewirr möchte eine genaue Beobachterin wissen, nach welchen Regeln die Menschen um sie herum leben und warum.
Eine Gesellschaftskomödie aus dem Iran? Ja, aber erstens spielt sie vor den Zeiten der Islamischen Republik, in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts, und zweitens im armenisch- christlichen Milieu, das heißt, es geht ganz selbstverständlich unverschleiert und weltlich zu in einem Roman, der 2001 in Iran erschienen ist und sich rasch zu einem mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Bestseller entwickelt hat.
Quelle: surkamp verlag
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tagesspielgel.de
TehranAvenue.com
snail_in_motion - 2006/08/25 09:40
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